Zwischen Nacht und Morgen


Inhalt der Sendung:

 

Ausgangspunkt für die Spielhandlung ist die Nacht vom 9. zum 10.November 1938. Das Ehepaar Brackwedel schreckt aus dem Schlaf hoch, als in der Nachbarschaft das Schaufenster eines jüdischen Geschäftes eingeworfen wird. Herr Brackwedel ruft auf drängen seiner Frau die Polizei an, erfährt aber, dass sie nicht eingreifen will und kann. Am nächsten Morgen erinnert sich Brackwedel an seinen jüdischen Jugendfreund Felix Sternfeld. Frau Brackwedel sucht Sternfeld auf und bietet ihm Hilfe an, die Sternfeld einige Zeit später annimmt und von nun an im Fuhrunternehmen Brackwedel arbeitet. Einer der Arbeiter Brackwedels denunziert seinen Chef beim Ortsgruppenleiter. Sternfeld muss verschwinden. Brackwedels Fahrer Henning verhilft ihm zur Flucht nach Dänemark. Nach Hennings Rückkehr besucht der Ortsgruppenleiter Brackwedel. Das Spiel schließt mit der Frage nach dem Schicksal Brackwedels.

 

Dauer der Sendung:

 

33 Minuten

 

Teilnehmer:

Die achte Klasse der Volkshochschule mit 18 Jungen und 19 Mädchen.

Die elfte Klasse des Gymnasiums mit zwölf Jungen und 1elf Mädchen.

Dieses Fernsehspiel ist für die Klassen sechs bis elf geeignet.

 

Gesamtauswertung:

 

Die Aufmerksamkeitshaltung der beteiligten Zuschauerklassen wird durchweg mit „ausdauernd“ und „angespannt“ bezeichnet. Aufmerksamkeitsschwankungen werden nur in ganz wenigen Fällen beobachtet. Sie haben ihren Grund zumeist in den schulinternen Störungen (etwa es klopft an die Klassentür, einem Schüler wird es übel, Arbeitslärm von Außen, Verkehrsgeräusche). Mehrfach sprechen die Klassenlehrer davon, dass ihre Schüler „beinahe in den Fernseher hineinkrochen“. 88 Prozent der beteiligten Zuschauerklassen haben das Schulfernsehspiel „Zwischen Nacht und Morgen“ zum Gegenstand ihrer unterrichtlichen Arbeit gemacht. Sie sprechen sich in begeisterten Urteilen für das Spiel aus. Es handelt sich um Schüler vorwiegend zwischen zwölf und 16 Jahren. Alle Klassenlehrer bescheinigen dem Regisseur, dem Autor, dem Redakteur, auf dem Wege zu sein, schulfernseheigene Formen zu finden, da dieses Fernsehspiel nach einem Entwurf von Franz Reinholz war, und man sich nicht sicher war, ob dieses Fernsehspiel für das Schulfernsehen geeignet ist. Die anschließenden Unterrichtsgespräche sind äußerst ergiebig. In etwa 60 Prozent aller Zuschauerklassen knüpfte das anschließende Gespräch an den unaufgelösten Schluss des Fernsehspiels: „Was geschieht mit Brackwedel?“