Nachdem Fritz Kortner, der eigentlich Fritz Nathan Kohn heißt, sich als Schauspieler in Wien ausbilden lässt, bekommt er anschließend sein erstes Engagement in Mannheim. Danach folgen diverse Rollen in verschiedenen Theatern in Deutschland und Österreich. Er kann sich bald den Ruf eines Charakterdarstellers sichern. Als 1933 die Machtübernahme der Nationalsozialisten kommt, entscheidet sich Kortner mit seiner Familie zuerst nach Wien und dann über England nach Amerika umzusiedeln. Leider findet er dort für seine schauspielerischen Fähigkeiten nicht den Zuspruch, den er in Europa hat. Folglich schreibt er Drehbücher und Theaterstücke.
1947 kommt er nach Berlin, um seine geschriebenen Stücke aufzuführen und seine Karriere nimmt den gewünschten Lauf. Es folgen Inszenierungen in ganz Deutschland und Österreich. 1960 veröffentlicht er einen Band mit Memoiren, der den Titel Aller Tage Abend trägt. Kortner gilt als sehr kritischer Regisseur und Schauspieler. Er fordert stets viel, ist aber nie ganz zufrieden. Dadurch steht er immer wieder negativ in der Presse.
Er erhält zahlreiche Auszeichnungen und Preise (u.a. das Bundesverdienstkreuz mit Stern); seit 1961 ist er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und 1962 bekommt er den Ehrenpreis der Stadt Berlin verliehen.