Ein deutscher Komiker namens Erhardt, amerikanische Sitcoms und die Öffentlich-Rechtlichen mit ihrem stetigen Konkurrenzkampf beeinflussen den deutschen Fernsehhumor der 1960er Jahre.
Der Konkurrenzkampf zwischen der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland (ARD) und dem Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) ist prägend für die Fernsehkomik der 1960er Jahre. Das ZDF will sich als Unterhaltungskanal etablieren. Um der neuen Sendeanstalt ein gleichwertiges Unterhaltungsprogramm entgegenzusetzen, bedient sich die ARD mittels Fernsehkomik.
In diesem Zeitraum werden vermehrt amerikanische Komödien, die als Vorläufer der späteren Sitcoms und Comedy-Shows gelten, ausgestrahlt. Boulevard- und Verwechslungskomödien sowie Slapstickhumor à la Dinner gehören zum Alltag des deutschen Fernsehprogramms. Slapstick bezeichnet eine durch körperbezogene Aktion hervorgerufene Komik, die ohne Worte auskommt. Freddie Frinton, der Hauptdarsteller des Butlers James in Dinner for One, verkörpert auf wunderbar humorvolle Weise diese Art von Humor. Als Beispiel ist hier Frintons Stolperer über den Tigerkopf zu nennen.
Weiterer Vertreter der deutschen Fernsehkomik in den 1960er Jahren ist das Fernsehspiel, in der Form der Fernsehkomödie. Es setzt sich mit den Eigenheiten der deutschen Wirtschaftswunderzeit auseinander. Als beispielhafter Komiker dieser Zeit ist Heinz Erhardt mit seinen sogenannten humorvollen sanftdoof-Elementen zu nennen.