Der Weg ins geteilte Deutschland


Inhalt der Sendung:

 

Am 19. Juni 1962 erfolgt eine Live-Sendung von der Mauer in Berlin über politische Ereignisse seit dem Jahr 1933 , die als Ursache für die Spaltung Deutschlands gelten dürfen. In Landkarten zeichnet ein Sprecher die Stoßrichtung der Eroberungszüge Hitlers, die besetzten Gebiete und die Entfaltung der alliierten Gegenangriffe ein. Die Sendung wird dabei von Dokumentarberichten gestützt.

 

Dauer der Sendung:

 

38,21 Minuten

 

Teilnehmer:

 

52 Schulklassen zwischen dem vierten bis dreizehnten Schuljahr

 

Das Verhalten der Zuschauer während der Sendung:

 

Während die Aufmerksamkeit der jüngeren Zuschauer nach 20 Minuten nachlässt, bleibt diese bei den Schülern der dreizehnten, zehnte und neunten Klasse konstant. Bei manchen Schülern der sechsten bis achten Klassen ist ein aufmerksames Zuhören schon nicht vorhanden, als der Sprecher beginnt, einige Sachverhalte an der Landkarte zu erläutern. „Die anfangs gute Aufmerksamkeit ließ auffällig nach, als der Kommentator am Schreibtisch sitzend im Bild erschien“ (neuntes Schuljahr). Vor allem geben „ermüdende statistische Angaben“ und „die nicht leicht und nicht so schnell lesbaren Umrissskizzen, die ihre Aussagekraft durch undeutliche Schraffierung und Pfeileinzeichnung noch mehr einbüßten, ... den Schülern zu oft Gelegenheit, sich aus der Bemühung zu entlassen, alles bewusst aufzunehmen und einzuordnen“ (fünftes und neuntes Schuljahr). Festzustellen ist auch, dass sich bei Filmausschnitten über den Einmarsch der deutschen Truppen in Polen, die langen Züge von Gefangenen und die zerstörten Stadtteile von Berlin Betroffenheit beim Publikum breitmacht.

 

Zum Unterrichtsgespräch:

 

Die Ereignisse aus der Zeit von 1932 bis 1945 sind zwar von Schülern richtig erfasst worden, allerdings werden die politischen Ereignisse von 1945 bis 1961 teilweise überhaupt nicht verstanden. Die Schüler empfinden die Sendung als stofflich überladen und daher eher verwirrend als informierend.

 

Schriftliche Äußerungen der jungen Zuschauer:

 

Die Notizen der Zuschauer sind unergiebig. Nur die Niederschriften von Schülern einer zehnten Gymnasialklasse heben sie davon ab.

 

Beurteilungen der Lehrer:

 

Die Lehrer überlegen, wie die Sendung den Zuschauern gefallen hätte, hätten die Sommerferien nicht vor der Tür gestanden. Dass die Sendung als Abrundung eines Unterrichtsgangs zur Zeitgeschichte taugen könnte, meinten die Lehrer der oberen Jahrgänge. Die Lehrer jüngerer Jahrgänge sind nicht der Meinung, dass die Sendung in ihren Unterricht eingefügt werden könnte.